Seit seiner Gründung 1991 konnten Kirchgemeinde und Bauverein gemeinsam circa 1,5 Millionen Euro an Eigenmitteln für den Kirchbau aufbringen. Diese waren die Grundlage für insgesamt 12,7 Millionen Euro, mit denen konkrete Bauprojekte der Peterskirche bezuschusst wurden. Die Geldgeber waren: das Land Sachsen, die Bundesrepublik Deutschland, die Landeskirche Sachsen/Regionalkirchenamt, die Stadt Leipzig/Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbau, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz sowie die Deutsche Bundesstiftung Umweltschutz.
Jeder gespendete Euro hat sich also mehrfach bezahlt gemacht.
Vom Verein bisher mitfinanziert wurden die Restaurierung der Taufkapelle und des Glockenturmes, der äußeren Fassade mit ihren Schmuckelementen, der Dächer sowie eines beträchtlichen Teils der Buntglasfenster. Zusätzlich sind für den Bau einer neuen großen Orgel bisher 151.000 Euro gesammelt worden. Das Orgel-Prospekt kann damit restauriert werden. Zudem kommen die Planungen für ein neues Orgelwerk und die Gestaltung des Innenraumes gut voran.
Dass dies dank der eingegangenen Spenden und des Engagements vieler Menschen möglich war, freut uns sehr.
In diesem Jahr, 2021, wird der historische Fliesenboden im Kirchenschiff und im Altarraum in einem geplanten Umfang von 205.000 Euro restauriert. Durch nichtvorhersehbare Baumaßnahmen sind zusätzlich Kosten in Höhe von circa 20.000 Euro entstanden, die noch nicht gedeckt sind.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie die Förderer der Peterskirche unterstützen würden, indem Sie für den Kirchbau spenden oder selbst dem Förderverein beitreten. Leider ist durch die Corona-Pandemie ein drastischer Einbruch bei den Spenden zu verzeichnen.
Damit helfen Sie, die imposante und zur Ehre Gottes erbaute Kirche auch in Zukunft zu erhalten.
Dass die Peterskirche heute noch so eindrucksvoll an ihrer Stelle steht, ist alles andere als selbstverständlich: Mehrfach in seiner nun 136-Jährigen Geschichte war der imposante neogotische Kathedralbau kurz davor, aufgegeben zu werden – so umfassend und beschwerlich waren die notwendigen Reparaturarbeiten, die nur wenige Jahrzehnte nach seiner festlichen Einweihung begannen. Denn im 2. Weltkrieg wurde die Kirche empfindlich getroffen, die Bau- und Restaurierungsarbeiten an der zwischenzeitlich schwarzen Ruine erstreckten sich auch noch weit über die DDR-Zeit hinaus, mit allen Schwierigkeiten, die dazu gehörten. Manchmal erschien es einfach zu viel oder zu aufwändig. „Die Gemeinde und auch die Pfarrer wollen ihre Kirche wiederhaben“, schrieb der Friseurmeister Friedrich Röder in einer Eingabe an das Landeskirchenamt 1951. „Früher haben sich die Pfarrer nach der 5. Pfarrstelle gedrängt, heute will keiner die Erste.“ In seinem Schreiben brachte er die damalige Belastung der Bausituation zum Ausdruck, die schwer auf der Gemeinde lag.
Auch Anfang der 1970er Jahren stellte man sich Fragen: Braucht eine Gemeinde einen solch großen Kirchenbau? Tut es nicht auch der Gemeindesaal? Haben wir nicht andere Probleme? Kann man die Kirche nicht lieber an den Volkseigenen Betrieb (VEB) Deutsche Schallplatten vermieten, das Innere der Kirche für verschiedene Gemeindezwecke aufteilen oder sie vielleicht ganz mit der Propstei-Gemeinde teilen? Oder ... vielleicht einfach dem Zahn der Zeit überlassen? Das hätte den sicheren Abriss bedeutet.
Die Meinungen in der Gemeinde gingen in diesen Fragen auseinander. Doch für Pfarrer Christian Schreier, der 1972 die Pfarramtsleitung übernahm, war klar, dass er alles ihm Mögliche tun werde, um die Kirche zu erhalten. Dr. Gunter Hempel schreibt in seinen Erinnerungen "Peterskirche - Geschichten" dazu: „Später hat er bekannt, es wäre ihm unerträglich gewesen, das neue Amt damit zu beginnen, seine Kirche der Vernichtung preiszugeben."
Immer wieder gab es Menschen, die an das scheinbar Unmögliche glaubten, Strategien erarbeiteten, die mit Ausdauer und Geschick Fördermittel oder -programme auftaten und die richtigen Stellen zur richtigen Zeit adressierten, die notwendiges Material besorgten oder über Jahrzehnte selbst mit Hand anlegten, wo es nötig war.
Ebenfalls 1972 stiegen junge Männer aus der Jungen Gemeinde zur längst defekten Kirchturmuhr hinauf und reparierten diese, im Wind auf Leitern stehend, auf eigene Faust. "Hierfür hatte ich ein Schiffschronometer gekauft, dieses verbanden wir mit der noch bestehenden Uhrmechanik", erinnert sich Andreas Kimme, Elektroingenieur und Initiator des späteren ehrenamtlichen Bautrupps. "Wir hatten auch die Länge der notwendigen Zeiger vermessen und mit selbst besorgtem Aluminium nachgestaltet. Wir wussten, dass die Kirche sichtbar war – wir wollten in der Stadt ein Zeichen setzen, dass die Kirche noch lebt." Von 1977 an traf sich der Bautrupp zum wöchentlichen Einsatz zu Räumungsarbeiten, um Fenster provisorisch zu schließen und um den ausgebrannten Kapellenkranz wieder für die Gemeinde nutzbar zu machen. Zwischen zehn und dreißig Leuten beteiligten sich jeden Samstag, später auch donnerstags.
Nach der Wende änderten sich die Gegebenheiten. Die Gründung eines Vereins erschien nun sinnvoll, um Spendengelder sammeln zu können. "Wie wir früher Einsatzkräfte brauchten, so brauchten wir nun Geld, um Dienstleistungen einkaufen zu können und als Eigenmittel für Fördergelder aufzubauen", so Andreas Kimme, ab 1992 Verwaltungsleiter der Peterskirche. So gründete sich aus dem Bautrupp am 21. Mai 1991 die Vereinigung zur Förderung von Aufbau und Erhalt des Peterskirchgebäudes e.V..
An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an Alle, die die Peterskirche und ihren Erhalt über Jahre auf unterschiedliche Weise unterstützt haben sowie heute unterstützen.
Birgit Pfeiffer