Bauverein der Peterskirche Leipzig    
 

Buntglasfenster 

Die Leipziger Peterskirche verfügt über einen einzigartigen und umfangreichen Glasmalereibestand des ausgehenden 19. Jahrhunderts, der in Teilen original erhalten ist. Besonders wurden Teile der figürlichen Malerei  durch Kriegseinwirkung und Vandalismus unwiederbringlich zerstört. Die Restaurierung der Buntglasfenster wurde von 1998 bis 2011 durchgeführt. Der Bauverein der Peterskirche unterstützte diesen Bauabschnitt.

Mit der Erstellung und Realisierung des Bildprogramms der Peterskirche besitzt diese eine der bedeutendsten Gesamtverglasungen in Sachsen. Das Bildprogramm orientiert sich an Vorbildern aus der Frühgotik.

Auf der östlichen Seite des Gebäudes, der Altarseite, befindet sich das Chor-hauptfenster mit einer Darstellung der Verklärung Jesu Christi. Der Heiland schwebt zwischen Moses und Elias auf den Wolken des Himmels. Petrus, Jakobus und Johannes sitzen in der unteren Bildhälfte in die überirdische Schau versunken, wobei Petrus verzückt redet. Umrahmt wird dieses Bild von den nördlichen Chorraumfenstern mit Darstellungen der Apostel Paulus, Petrus, des Evangelisten Johannes und Jakobus d. Ä. sowie den südlichen Chorraumfenstern mit Darstellungen der Propheten Jesaja, Jeremia, Hesekiel und Daniel.

Bildprogramm schematisch

Szenen aus dem Alten Testament auf der Südseite des Langhauses stehen Szenen aus dem Neuen Testament auf der Nordseite des Langhauses gegenüber. Ergänzt wird die Glasmalerei durch Darstellungen aus der Reformationszeit – Luther und Melanchthon sowie der sächsischen Herrscher Johann der Beständige und Johann Friedrich der Großmütige – auf den beiden großen Westseitenfenstern. Den oberen Abschluss des westseitigen Bildprogramms bildet das große Rosettenfenster mit einer Darstellung des König Davids umgeben von musizierenden Engeln. 

Westrosette vor und nach der Restaurierung *1

Angeregt durch mittelalterliche Armenbibeln, ist das gesamte Bildprogramm ein Resultat des 19. Jh., denn die bildlichen Darstellungen entsprechen der religiösen Druckgrafik dieses Jahrhunderts. Die Einzigartigkeit des umfangreichen Glasmalereibestands bedurfte bei der von 1998 bis 2010 erfolgten Rekonstruktion eines besonderen Augenmaßes. So wurden Fehlstellen in den Bleiglasfenstern mit einem hellen Grauglas gefüllt, um nicht rekonstruktionsfähige Fehlstellen einerseits sichtbar zu machen, andererseits aber auch die Möglichkeit einer eventuellen späteren Ergänzung zu haben. Außerdem konnte so eine neutrale Schließung der Fenster erreicht werden. 

Fehlstellen mit Grauglas geschlossen *1

Vor allem das Chorhauptfenster konnte durch Vergleich mit Vorlagen aus der Geraer Johanniskirche rekonstruiert werden, in der die Werkstatt Hertel & Lersch aus Düsseldorf ebenfalls das Bildprogramm verantwortete.

Chorraumfenster vor der  und nach der Restaurierung *1


* Bildnachweis im Impressum

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