Ein Kleinod der Kirche ist die oktogonale Taufkapelle, die ursprüngliche südliche größere Beichtkapelle. Sie stellt das architektonische Gegenstück zum Hauptturm dar. Diese Kapelle ist überaus reichhaltig ausgestattet mit Wandgemälden, die die Taufe Jesu, die Salbung Jesu in Bethanien, das Gleichnis vom verlorenen Sohn sowie das Gleichnis vom Pharisäer und vom Zöllner darstellen. Die reich verzierte, dekorative Ausmalung wurde 1995/96 zunächst in der Gewölbe- und Fensterzone wiederhergestellt. Blaue mit Goldmustern durchzogene Gewölbekappen leuchten dem Eintretenden wieder entgegen. Die vielen Vergoldungen an den Wandmalereien überraschen in einer evangelischen Kirche, legen aber Zeugnis ab von der ursprünglichen farbenfrohen Ausmalung der gesamten Kirche.
Während der alliierten Luftangriffe vom Dezember 1943 bis April 1945 auf Leipzig entstanden durch mehrfache Bombentreffer schwere Schäden am Gebäude der Peterskirche. Durch einen von einer Stabbrandbombe hervorgerufenen Schwelbrand brannte die Taufkapelle vollstängig aus. Das hatte zur Folge, dass Teile der Innenausmalung verrußten und damit erhalten blieben. Die Taufkapelle war seit dem 2. Weltkrieg bis in die 1980er Jahre der Witterung ausgesetzt, weil alle acht Fenster durch den Krieg zerstört worden waren.
Taufkapelle Innenansicht
vor der Restaurierung *3 nach der Restaurierung *1
Um dem Verlust der noch vorhandenen einmaligen Raumgestaltung vorzubeugen, erhielt die Taufkapelle bei den 1994 einsetzenden Restaurierungsbemühungen absoluten Vorrang. Erst im Jahre 2005 waren die Restaurierungsarbeiten abgeschlossen.
Lünettenbild "Die Taufe Jesu im Jordan" in der Taufkapelle
vor der Restaurierung *7 nach der Restaurierung *2
Der Bauverein förderte die Baumaßnahmen in der Taufkapelle.
* Bildnachweis im Impressum